Bretagne & Normandie

Megalithen in der Bretagne

Megalithe / Menhire - wie Felsen in der Brandung

Zerfurchter Stein, von Wind, Wetter und den Menschen geprägt, das sind die Megalithen in der Bretagne.

Das Wort "Megalith" kommt aus dem Griechischen und bedeutet nichts weiter als "großer Stein". Und groß sind sie wirklich, gerade so als hätte Obelix seine Hinkelsteine hierhin geworfen. Uralt sind die Megalithen ebenfalls, auf alle Fälle mehrere tausend Jahre.

Ganz besondere Megalithen und zudem die größte Ansammlung von Megalithen können Sie in Carnac finden. Dort gibt es ganze Steinfelder in kilometerlangen Reihen, die vor ca. 6000 Jahren in der Jungsteinzeit errichtet worden sein müssen. Die Megalithen ziehen sich dort - leicht geschlängelt - kilometerlang quer durch die Landschaft, wobei sich Steingröße und Abstand verändern. Der größte Megalith in Carnac und auch weltweit ist 20 Meter lang und 300 Tonnen schwer. Es ist der sog. Grand Menhir, der schon 1889 als historisches Monument anerkannt wurde.

Es herrschen die verschiedensten Theorien über ihre Bedeutung.
Einerseits denkt man, dass die an der Küste gelegenen Steine den Seefahrern als Orientierungszeichen galten. Doch dabei wurde nicht bedacht, dass es auch im Landesinneren viele Megalithen gibt.
Andere Theorien sagen aus, dass sie als Plätze für verschiedene Rituale oder allgemein als Treffpunkt gedient haben.
Weiterhin gibt es Hinweise, dass sie als Ruhestätten, also Gräber gedient haben sollen. Einige Megalithe befinden sich in der Nähe von Grabhügeln. Der Zusammenhang ist noch nicht ganz geklärt.
Wie auch immer... Ihre genaue Bedeutung ist bis heute nicht bekannt und lässt somit noch viel Raum für Spekulationen.

Bei den Theorien geht es nicht allein um die Steine selbst, sondern man spricht von ganzen Megalithvölkern oder Megalithkultur.
Es gibt die sog. Megalithen / Menhire nämlich nicht nur in der Bretagne, sondern auch in Südfrankreich, Westfrankreich, auf Korsika und in der Region Grand Est. Dabei beschränkte sich die Megalithkultur bei weitem nicht nur auf Frankreich. So gibt es auch Menhire in Großbritannien, Irland, Dänemark, Deutschland, Italien, Portugal, Spanien, auf Malta, in der Schweiz und in weiteren Ländern. Errichtet worden sind die Menhire/Megalithen von den Megalithvölkern, auf die man verschiedene Rückschlüsse ziehen kann. So müssen es Völker mit gut organisierten Strukturen und einer klaren Hierarchie gewesen sein. Die riesigen Steine können nämlich nur in Zusammenarbeit und mit genauer Planung und Ordnung bewegt worden sein.

Völlig unklar ist aber, ob es sich um eine einzige Megalithkultur gehandelt hat oder um voneinander unabhänge Megalithvölker. Auf jeden Fall haben die Völker miteinander kommuniziert.

Zeichen auf den Megalithen

Man nennt Megalithen unter anderem auch Hexensteine oder Teufelstische.
Der Grund für diese Namen sind oft die Form oder die Zeichen die auf den Megalithen zu finden sind. Es sind nämlich Rillen und Gravuren auf ihnen zu sehen, die darauf hindeuten, dass man in diesen Zeiten begann sich für Astrologie und die verschiedensten kosmischen Abläufe zu interessieren. So sind zum Beispiel Steinreihen und Steinkreise so errichtet, dass sie mit der kosmischen Ordnung zusammengebracht werden können.
Man verehrte und achtete verschiedene Elemente (z.B. Wasser, Feuer, Sturm) und brachte ihnen aus Dankbarkeit Opfer auf Bergplateaus, bei Quellen und Höhlen.

Die Megalithen werden uns auf jeden Fall noch lange Zeit Rätsel aufgeben.